Mittwoch, 19. August 2015
Happy-Horse..
Nachdem ich grade einen Artikel darüber gelesen habe, dass das Wunderpferd Totilas aus dem Sport verabschiedet wird und nun ein "pferdegerechtes Luxusleben" führen darf, war mir danach mich mitzuteilen. Ist es denn Luxus für ein Tier immer allein gehalten und nur unter Aufsicht als Einzelpferd auf die Wiese zu dürfen? Ist es Luxus, zwar eine eigene Pflegerin, nicht aber eine Bezugsperson zu haben, welche einem zuhört und einen versteht? Ich finde grade bei einem Pferd was so viel geleistet hat, sollten sich die Verantwortlichen um ein artgerechtes Pferdedasein bemühen. Egal wie schön die Box und wie gut das Futter ist, das macht die fehlenden sozialen Kontakte und die restlichen 23 Stunden in der Box nicht wett. Natürlich macht man sich Sorgen um sein "Sportpferd", es soll sich schließlich nicht verletzten. Dennoch ist es ein Tier, ein Tier mit Bewegungsdrang und ganz individuellen Bedürfnissen. Im Vergleich dazu dachte ich mir ich zeige euch ein Bild von meinem "Sportpferd".

Auch er arbeitet hart, aber ich versuche ihm das drumherum so schön wie möglich zu gestalten. Geht es im Sommer wegen rutschigem Boden nicht auf die Wiese, darf er auf dem Platz toben, ist das Wetter im Winter halbwegs erträglich, geht es mit den anderen aufs Paddock. Natürlich ist das noch immer nicht perfekt, aber ein Anfang und er dankt es mir jeden einzelnen Tag aufs Neue. Sicher, er hat mich keine 10 Millionen gekostet, aber für mich ist er wertvoller, als Totilas für "seine" Menschen war, ist und jemals sein wird.



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Samstag, 15. August 2015
He got it..
Ich kann es noch immer nicht richtig glauben. Ich hatte euch ja von unserem ersten S Start am Freitag erzählt.. Der kleine hat es gerockt, es waren ein paar kleine Patzer drin, was aber an einer nicht optimalen Hilfengebung meinerseits lag, Mama war halt auch nervös^^, aber er hat das ansonsten großartig gemeistert. Der Ritt wurde mit einem 9ten Platz belohnt.

Ich bin stolz wie Bolle, jetzt ist der kleine Champ ein großer. Also ein richtig großer, einer, der bei den ganz guten mitläuft, ich könnte nicht glücklicher sein, so ein Pferd an meiner Seite zu haben:)

Ein wundervolles Restwochenende euch:)



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Dienstag, 2. Juni 2015
Harte Arbeit zahlt sich aus?!
Dieses Wochenende war sehr erfolgreich für meine Schwungkugel und mich. Nach einem 4 jährigen Tief, bei dem ich beinahe komplett die Lust am Turnierreiten verloren hätte, hat es dieses Mal geklappt. Ein etwas holpriger Start auf der heimischen Anlage mit entlaufenem Pony und gerissenem Hängerreifen hat dem keinen Abbruch getan. Der kleine Mann war ganz groß, so groß, dass es auf Anhieb für den 3. Platz in der M* in Wülfrath reichte.

Ihr könnt euch nicht vorstellen wie stolz ich auf ihn war und bin. Auf ihn, also auf das Pferd was ich abgeben sollte, weil es sich nicht versammeln lässt. Ich hoffe wirklich ich habe nun verstanden wie der Herr zu Händeln ist. Wird sich Ende des Monats zeigen, wenn das nächste Turnier ansteht..

Hoffnungsvolle Grüße, eure vivi



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Montag, 26. Januar 2015
"Pferdemensch"
Wie oft habe ich versucht zu erklären warum ich zum "Pferdemädchen" geworden bin und wie oft haben mich große fragende Augen daraufhin angestarrt. Es ist nicht einfach nur reiten. Es steckt viel mehr Arbeit dahinter als man denkt, viel mehr Verpflichtung. Ich habe viele Abstriche gemacht, wenn es für andere im Sommer hieß "es geht ins Schwimmbad" ging es für mich in den Stall. Generell war ich die ersten Jahre mehr im Stall als Zuhause und als ich älter wurde drehte sich mein Leben nicht um Partys, sondern um eine möglichst gute Organisation um Schule und Reiten unter einen Hut zu bekommen. Mit 6 Jahren begann mein Weg in die Welt des Pferdesports. Von Jahr zu Jahr wurde ich besser, ehrgeiziger und leider oftmals auch unfair. In der Regel liegen Fehler nie beim Pferd, nie! Wenn etwas nicht so recht klappen will muss ich bei mir suchen und auf eine andere Art und Weise probieren es meinem Partner zu erklären. Mit 13 oder 14 habe ich noch nicht so gedacht. Ich habe nicht richtig kommuniziert und gestraft, wo es unangebracht war. Heute ist das anders. Ich nehme mir die Zeit die mein Pferd braucht. Wie oft durfte ich mir anhören "so wie du deine Pferde arbeitest kann man die nicht nachreiten" oder "du musst auch mal zupacken, von lieb und nett kommen keine Erfolge". Klar kommt man nicht so schnell zu seinem Ziel, weil es eben Rückschritte gibt und Verständigungsprobleme. Dennoch sind meine Tiere mit der Zeit besser und feiner geworden. Das Ziel der Dressur ist es, eins zu werden, miteinander zu tanzen, mit so einer Leichtigkeit, dass ein Außenstehender die Hilfen nicht sieht. Das ist unglaublich viel Arbeit und kostet Nerven, aber es zahlt sich aus. Mittlerweile ist es egal ob ich Netti mit Kandarre und Sattel oder ohne Sattel und nur mit Trense reite, ich kann jede Lektion abfragen.

Er hört so gut zu, dass er selbst von Kindern zu Händeln wäre und das sollte meiner Meinung nach im Fokus stehen.

In unserem jetzigen Heimatstall habe ich noch so ein "Pferdemädchen" kennengelernt.
Alex und Charly (https://www.facebook.com/HaflingerCharly?ref=bookmark)
Alex arbeitet seit vielen Jahren mit ihrem Haflinger Charly und seit nicht ganz so langer Zeit auch mit einem Minishetti namens Rudi. Der Umgang mir ihren Tieren macht sie zu etwas besonderem in der Reiterwelt. Sie straft nicht, sondern hört zu was die Tiere zu erzählen haben und das ist viel zu selten geworden. Vor ein paar Wochen unterhielten wir uns darüber, dass es wichtig wäre die Menschen zum Umdenken zu bewegen, dazu, dem Pferd zuzuhören und es zu fördern, anstelle es zu brechen. Vielleicht schaffen wir es als gutes Vorbild voran zu gehen und wenn nur einige wenige zum Nachdenken angeregt werden und vielleicht sogar etwas an ihrem Verhalten ändern, besteht die Chance, eine Reiterwelt zu schaffen, die mehr fühlt als straft.

Liebste Grüße eure Vivi



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Sonntag, 25. Januar 2015
In großen Fußstapfen..
Oder besser Hufabdrücken ist der kleine Herr Netti im Moment unterwegs und das macht mich stolz. Vor einigen Jahren hieß es "er wird niemals versammelt gehen können, das fällt ihm schwer und liegt ihm nicht". Nun, fast 5 Jahre später scheint sich unser Ehrgeiz auszuzahlen. Er geht Pirouetten, Serienwechsel und sogar Passage. In letzter Zeit bekommen wir immer öfter Komplimente, weil er sich großartig entwickelt. Ich glaube er wird ein ganz großer. Er hat das Potential. Nur sein Hasenherz hindert ihn daran zu zeigen was er kann. Ich weiß nicht warum, aber ich glaube dieses Jahr wird unser Jahr. Er wird irgendwann anfangen für mich, für uns zu kämpfen, genau wie mein Senior Champ es immer getan hat. Es ist an der Zeit. Es ist seine Zeit zu beweisen was er kann und all jenen ein Staunen ins Gesicht zu zaubern, die einst meinten er wäre "nicht gut genug"!


Hochmotivierte Grüße eure Vivi:)



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Montag, 15. Dezember 2014
Senior-Champ
Dieses Wochenende habe ich meinen Frührentner mal besucht. Habe ich leider in der letzten Zeit auch nicht geschafft. Er hat sich sehr gefreut, was garnicht so selbstverständlich ist, wenn die "Mama" plötzlich nicht mehr jeden Tag Stundenlang bei einem ist.Wir waren dann ein wenig im Wald spazieren, was er doch sehr spannend fand. Auch das putzen und Füße waschen hat er brav über sich ergehen lassen. Er ist einfach ein Goldstück. Vorsatz für's neue Jahr: 1-2x im Monat das Plüschmonster besuchen!



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Dienstag, 9. Dezember 2014
Sonderaufführung..
Dieses Wochenende war unsere Weihnachtsfeier am Stall. Mein Pferd hat sich dann allerdings kurzfristig dazu entschieden, dass das ja alles doof ist und er auch eigentlich eher dazu tendiert auf der großen Bühne zu stehen. Im Zirkus wäre er mit diesem Auftritt sicherlich bestens angekommen.

Foto: Hülsenbeck Fotografie
Auf einer Weihnachtsfeier ist sowas allerdings nicht unbedingt passend, aber so ist der kleine eben. Immer zwischen Genie und Wahnsinn..

Liebste Grüße eure Vivi



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Montag, 17. November 2014
Ego-Aufbau
Der kleine Herr Netti hatte Samstag Turnier. Er hat das wirklich toll gemacht, der kleine runde, mit den mittlerweile langen Beinen. Zwischen all den großrahmigen Pferden muss er sich schon anstrengen um aufzufallen, obwohl er so ein hübscher ist. In der Abreitehalle hat der kleine ganz schön angegeben und die Beinchen geschmissen. Das Prüfungsviereck war da schon etwas gruseliger. Verständlich, wenn man auf ein Gebilde zuläuft, in dem unten Menschen hinter einer Scheibe stehen und auf dem die Verpflegung angesiedelt ist. Trotz kurzzeitiger schockstarre hat der kleine den Trubel gut überstanden. Nun steht nur noch ein Turnier für dieses Jahr an. Mal sehen wie er sich da schlägt. Vielleicht wird er ja doch noch ein großer und traut sich auch außerhalb der heimatlichen Anlage zu zeigen was er kann, das Potential dazu hat er, nur das Herzchen will noch nicht so recht.

Liebste Grüße eure Vivi



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Montag, 10. November 2014
Schwungkugel on Tour!
Mein kleiner großer Herr Netti hatte am Freitag Turnier. In der Abreitehalle war er wie gewohnt anständig und hat sich sehr bemüht zu gefallen. In der Prüfungshalle kam dann wieder seine Nervosität durch, aber Susi hat das sehr gut gemeistert. Schlussendlich haben die zwei die Platzierung nur knapp verfehlt und waren erste Reserve. Nächstes Wochenende geht es zum nächsten Versuch. Drückt uns die Daumen.

Herzallerliebste Grüße, eure Vivi



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Freitag, 17. Oktober 2014
Mein Glück auf vier Beinen
Ja, die Überschrift ist mit Sicherheit etwas verwirrend, aber sie entspricht einfach der Wahrheit. Seit meinem 6. Lebensjahr bin ich begeisterte Reiterin. Es gab sogar eine Zeit, da konnte ich mir nichts anderes für meine Zukunft vorstellen, als mein Leben den Pferden, ihrer Ausbildung und dem Verstehen ihres Wesens zu widmen. Über diesen Punkt bin ich hinweg, von diesen schönen Tieren los bin ich noch immer nicht. Ich darf zwei von ihnen „mein“ nennen, wobei das so eigentlich nicht stimmt. Pferde sind niemandes Eigentum. Sie sind eigene Charaktere, freidenkend & -handelnd. Niemand sollte sich anmaßen, über sie zu bestimmen, sie zu einem Verhalten zu zwingen, welches nicht natürlich ist. Ich habe Jahre gebraucht, um das zu verstehen. Ich war ehrgeizig, sehr ehrgeizig, ungeduldig und rückblickend betrachtet eindeutig zu oft unfair. Mein „Opi“ musste diese Phase noch miterleben. Ich bekam ihn zu meinem 15. Geburtstag. Weiß bandagiert stand mein Champ auf der Wiese, ich glaube diesen Moment werde ich nie vergessen. Damals war er grade 10 und bildschön.
Bildschön ist er natürlich noch immer, aber mittlerweile fehlt es ihm an den damals noch reichlich vorhandenen Muskeln. Ein Jahr lang hat es gedauert, bis er mich erzogen hatte. Ja, ihr lest richtig, er hat mich erzogen, nicht andersherum. Ein Jahr lang habe ich ihn nicht verstanden. Wir haben einfach nicht die gleiche Sprache gesprochen. Von wie vielen Turnieren wir ohne Schleife und mit schlechter Wertung kamen, kann ich gar nicht sagen. Wie viele bissige Kommentare und Lästereien es gab, von wegen wir würden nie zusammenfinden, auch nicht. Letztendlich haben wir alle vom Gegenteil überzeugt. Es hat einfach Klick gemacht, ich habe meine Art und Weise überdacht und überarbeitet und plötzlich klappte es. Wir gewannen die ersten Schleifen, wir wurden ein Team, eine Einheit. Aus dem Pferd was ich niemals vernünftig würde reiten können war ein Partner geworden, der mir stets die Treue hielt.

2008 vertraten wir sogar das Rheinland. Niemand hätte geglaubt, dass wir jemals so gut zusammenfinden würden. Er war und ist mein Engel auf vier Beinen. Leider wurde er krank und musste operiert werden. Er erholte sich nie vollständig davon. Drei Jahre versuchten wir ihm zu helfen. Er bekam die nötige Zeit, wurde immer und immer wieder antrainiert um dann schlussendlich doch nie wieder voll belastbar zu werden. Kurz bevor ich mich entschied, ihm ein glückliches Rentnerleben auf der Wiese zu ermöglichen, wurde dies nochmals unterstrichen. Amarige, so heißt mein „Opi“, lief steif. Wir riefen eine Osteopathin. Was diese mir nach der Behandlung sagte, treibt mir noch heute Tränen in die Augen. Sie fragte damals, ob ich ihn noch geritten sei. Ich antwortete mit „Ja“. Daraufhin sagte sie mir, dass mein Pferd starke Schmerzen gehabt habe. Sie erklärte mir, dass andere Pferde mit diesem Befund sich nicht mehr bewegt hätten und er das alles nur mir zur Liebe gemacht habe. Ich war baff! Auch unser Tierarzt bestätigte, dass ich ihn nie mehr im Sport würde reiten können. Meine Entscheidung stand fest und nach der Suche nach einem angemessenen Rentnerstall zog mein bester in sein neues Zuhause um. Dort lebt er bald schon drei Jahre in einer Herde und galoppiert ohne Schmerzen über die Wiese.

Soviel zu meinem Champ. Es gibt aber, wie oben bereits erwähnt, noch einen weiteren Krümel. Zanetti, so heißt das Monsterchen, gehört jetzt seit etwas über vier Jahren zur Familie. Dieses Jahr ist er 10 geworden. Ihm kam all das, was mein „Opi“ mir mühsam beibringen musste zu Gute. Anfangs hatte der gute fast gar kein Selbstbewusstsein. Er war angespannt und unsicher. Sprüche wie „Den würde ich nicht mal dann nehmen, wenn du mir den schenkst!“ waren nicht selten. Die Anfangszeit war nicht ganz leicht, aber ich habe stets an ihn geglaubt. Mittlerweile ist er ein „Verlass-Pferd“ geworden, zumindest im heimischen Stall. Auf Turnieren tut er sich bis heute schwer. An vergangene Erfolge konnten wir nie anknüpfen, ABER: er ist noch jung und irgendwie ist da doch noch ein Funken Hoffnung in mir, dass er auch auf Turnieren mit und für mich kämpft und mich nicht mehr hängen lässt.
Zanetti :)
So, nun habt ihr eine kurze Zusammenfassung über die Zwei. Ich halte euch auf dem laufenden.
Weiterhin viel Spaß beim Lesen und liebe Grüße Vivi



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